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Joachim Bauer_Warum ich fuehle was du fuehlst

„Warum ich fühle was du fühlst“ war das erste – und bei seinem erstmaligen Erscheinen seinerzeit auch das einzige – deutschsprachige Buch über die sogenannten Spiegel-Nervenzellen. Die Bedeutung von Joachim Bauers Buch liegt darin, dass es nicht nur die Geschichte ihrer Entdeckung und ihre Funktionsweise, sondern auch die weit reichenden Bedeutungen beschreibt, die Spiegel-Nervenzellen  für das menschliche Zusammenleben haben: für die Fähigkeit des Menschen andere Menschen intuitiv und ohne langes Nachdenken zu verstehen; für die Erziehung von Kindern in Familie und Schule; für die Zusammenarbeit und gute Führung am Arbeitsplatz; für die zwischenmenschliche Liebe; für die Psychotherapie und für das Arzt-Patienten-Verhältnis. Das Buch wurde 2015 aktualisiert und ergänzt und gibt daher weiterhin den neuesten Stand der Forschung wieder.

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Spiegelneurone sind Nervenzellen, die nicht nur – so wie normale Nervenzellen – dann aktiv werden, wenn die Handlungen oder Gefühle, die sie im eigenen Körper stattfinden lassen können, tatsächlich im eigenen Körper realisiert werden. Spiegelneurone sind Nervenzellen, die auch dann aktiv werden, wenn die Handlungen oder Gefühle, die sie im eigenen Körper stattfinden lassen könnten, im eigenen Körper gar nicht realisiert werden, sondern nur bei anderem anderen Menschen beobachtet werden. Beispiel 1: Wenn ein Gitarrenschüler beobachtet, wie die Hand seiner Gitarrenlehrerin am Steg der Gitarre einen Griff greift, dann werden im Gehirn des Schülers – sozusagen heimlich, still und leise – Nervenzellen aktiv, die laut Lehrbuch nur aktiv werden dürften, wenn der Schüler den Griff selbst ausüben würde (was er tatsächlich aber nicht tut). Seine Spiegelnervenzellen üben also beim Beobachten sozusagen „heimlich“ mit. Beispiel 2: Ein Vater bereitet mit seinem adoleszenten Sohn das Abendessen zu und bittet den Sohn, mit dem Messer die Zwiebeln zu schneiden. Wenn der Sohn sich dabei versehentlich – während der Vater zufällig gerade zuschaut – eine Fingerkuppe abschneidet, werden nicht nur die Schmerzzentren im Gehirn des Sohnes, sondern auch die im Gehirn des Vaters aktiv. Der Vater fühlt, was sein Sohn fühlt, beide erleiden – neurobiologisch betrachtet – einen realen Schmerz. Spiegelneurone betreiben keine Telepathie und veranstalten keine magischen Phänomene, sondern unterliegen naturwissenschaftlichen Abläufen. Sie reagieren nur dann, wenn sich der beobachtete andere Mensch (die Gitarrenlehrerin; der Sohn) im Wahrnehmungsbereich der fünf Sinne desjenigen (des Schülers; des Vaters) befindet, in dessen Kopf Spiegelzellen aktiviert werden. Spiegelnervenzellen, die aktiv werden, wenn wir eine andere Person handeln sehen (Beispiel Gitarrenschüler und -lehrerin), wurden im Jahre 1992 von der Arbeitsgruppe des Physiologen Giacomo Rizzolatti an der Universität Parma entdeckt. Sie lassen uns, vor jeglichem bewussten Nachdenken, intuitiv verstehen, was anderen Menschen tun. Spiegelneurone, die aktiv werden, wenn wir eine andere Person beobachten, die bestimmte Gefühle (z. B. Schmerzen) erlebt (Beispiel Vater beim Kochen mit dem Sohn), wurden im Jahre 1999 vom kanadischen Neurochirurgen William Hutchison entdeckt. Sie lassen uns, vor jeglichem bewussten Nachdenken, intuitiv fühlen was andere Menschen fühlen. Der deutschen Neurowissenschaftlerin Tania Singer gelangen in einer Reihe von exzellenten Folge-Studien wichtige Beobachtungen zur Arbeitsweise der von William Hutchison entdeckten Spiegelneurone des Fühlens. Tania Singer möchte die Spiegelneurone des Fühlens nicht als Spiegelneurone bezeichnen (sie spricht stattdessen von Empathie-Netzwerken). William Hutchison, der die Spiegelneurone des Fühlens entdeckte, bezeichnet(e) sie dagegen als Spiegelneurone. Joachim Bauers Buch schließt sich der -auch von Giacomo Rizzolatti geteilten- Sichtweise Hutchisons an. Joachim Bauers Buch macht deutlich, dass die Fähigkeit des Menschen, andere Menschen zu verstehen, nicht alleine auf den Spiegelneuronen beruht. Das System der Spiegelneurone ermöglicht lediglich das spontane, intuitive Verstehen. Intuitive Eindrücke können aber, wie jedermann weiß, falsch sein, sie sind kurzlebig und außerdem anfällig gegenüber Täuschungen. Mindestens ebenso wichtig wie die Fähigkeit zum schnellen, intuitiven Verstehen ist es, über die möglichen Motive und Absichten eines anderen Menschen in Ruhe nachzudenken, sich also so etwas wie eine „Theorie“ über das Denken und Fühlen eines Mitmenschen zu machen. Die Fachliteratur spricht davon, dass wir uns, um einen anderen Menschen wirklich zu verstehen, eine „Theory of Mind“ machen. Für das bewusste Nachdenken über andere Menschen benützen wir das Stirnhirn, den Präfrontalen Cortex. Allerdings kann auch die „Theory of Mind“ falsch sein. Am besten ist es daher, wenn wir bei der Begegnung mit einem anderen Menschen beide Quellen den Verstehens, die Intuition und das bewusste Nachdenken, in Anspruch nehmen. „Warum ich fühle was du fühlst“ zeigt die Bedeutung auf, die Spiegel-Resonanzen für die Erziehung von Kindern, für die Psychotherapie und für Beziehung zwischen Arzt und Patient haben. Das Buch reflektiert schließlich auch die Tatsache, dass die Funktionstüchtigkeit des Systems der Spiegel-Nervenzellen bei Menschen unterschiedlich gut ausgeprägt ist. Möglicherweise erklärt diese Tatsache, warum sich Menschen, denen das Phänomen des intuitiven Verstehens nicht aus eigener Erfahrung bekannt ist, sich mit der Tatsache der Entdeckung der Spiegel-Nervenzellen schwer tun.

Selbststeuerung die Wiederentdeckung des freien Willens Arbeit warum sie uns glücklich oder krank macht Schmerzgrenze vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt Das Gedächtnis des Körpers wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern Das kooperative Gen Evolution als kreativer Prozess Abschied vom Darwinismus Prinzip Menschlichkeit warum wir von Natur aus kooperieren Warum ich fühle, was Du fühlst Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone Lob der Schule Sieben Perspektiven für Schüler, Lehrer und Eltern Die Alzheimer-Krankheit

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