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Joachim Bauer_Schmerzgrenze

„Schmerzgrenze“ ist ein Buch zum Thema Gewalt. Das Werk bietet seinen Lesern/innen nicht nur einen umfassenden Überblick über die zum Thema Aggression und Gewalt vorliegenden neuro- und verhaltenswissenschaftlichen Studien der letzten Jahre. Vor allem fasst es die sich aus diesen Studien ergebenden Einsichten so zusammen, dass einerseits die Begünstigungsfaktoren zwischenmenschlicher Aggression deutlich werden, andrerseits aber auch die Möglichkeiten, wie sich destruktive Aggression und Gewalt begrenzen lassen. Mit Blick auf die Zukunft der Gewaltentwicklung innerhalb Menschheit vertritt Joachim Bauers Buch keinen naiven Optimismus, wie er z. B. von Steven Pinker und anderen vertreten wird, die der Menschheit einen angeblichen stetigen Rückgang zwischenmenschlicher Gewalt andichten. Angesichts der Tatsache, dass die Weltbevölkerung weiter zunimmt, während die für den Menschen lebenswichtigen Ressourcen – Wasser, Energie, Möglichkeiten zur Nahrungsmittelerzeugung – begrenzt sind, vertritt Joachim Bauer die Position, dass sowohl innerhalb von Staaten als auch zwischen den Staaten dieser Erde verschärfte Konflikte und damit ein Mehr an Aggression und Gewalt zu erwarten ist.

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Das zentrale Problem, welches von Joachim Bauer in „Schmerzgrenze“ analysiert wird, betrifft die Frage, ob die Spezies Menschen aufgrund eines in ihr angelegten Aggressionstriebes zwangsweise ihrer Selbstvernichtung entgegengeht, oder aber, ob es vom Menschen beeinflussbare Umstände gibt, die wir so gestalten können, dass es zu einer Begrenzung – oder gar zu einem Rückgang – zwischenmenschlicher Aggression kommen kann. Joachim Bauer vertritt in seinem Buch, gestützt auf unabweisbare neurowissenschaftliche Studien, die Position, dass der einst von Sigmund Freud postulierte und später Konrad Lorenz vertretene „Aggressionstrieb“ nicht existiert. Bauer sieht die Aggression – wie Charles Darwin – als ein reaktives Verhaltensprogramm, welches aktiviert wird, wenn sich Menschen in Gefahr befinden oder meinen, in Gefahr zu sein. Als die wichtigsten Auslöser für Aggression hat die Aggressionsforschung die Zufügung körperlicher Schmerzen identifiziert. Neuere neurowissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Schmerz-Wahrnehmungszentren des menschlichen Gehirns nicht nur bei der Zufügung körperlicher Schmerzen aktiviert werden, sondern auch dann, wenn ein Mensch sozial ausgegrenzt und gedemütigt wird. Diese Beobachtungen lassen erstmals verständlich werden, warum nicht nur körperliche Angriffe, sondern auch zugefügte soziale Ausgrenzung und Demütigungen das Risiko für das Aufkommen von Aggressions- und Gewaltbereitschaft erhöhen. Aus diesen Beobachtungen ergeben sich überaus wichtige Einsichten für die Bewahrung des Friedens im zwischenmenschlichen Zusammenleben. Überall da, wo Menschen – im Kindergarten, in der Schule, in der Familie, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Leben – ausgegrenzt oder gedemütigt werden, steigt die Aggressions- und Gewaltbereitschaft. Ausgrenzung und Demütigung können in sehr unterschiedlichen Spielarten vorkommen. Auch da, wo Menschen – oder Gruppen von Menschen – in großer Armut leben, währen andere sich eines guten Wohlstandes erfreuen, wird dies von den jeweils Benachteiligten als Ausgrenzung und Demütigung erlebt. Tatsächlich ereignen sich, wie Joachim Bauer anhand entsprechender Studien zeigt, in Ländern mit großen Unterschieden bei Einkommen und Vermögen innerhalb der Bevölkerung mehr Tötungsdelikte als in Ländern, die derartige Unterschiede durch eine gerechte Verteilung von Chancen und durch geeignete Sozialmaßnahmen abmildern. Fairness und Gerechtigkeit sind, so Joachim Bauer, daher das beste Gegengift gegen eine Zunahme zwischenmenschlicher Aggression und Gewalt. Einen Sonderfall von Gewalt bilden Personen, bei denen es aufgrund erlittener extremer Gewalterfahrungen zu Veränderungen wichtiger Strukturen des Gehirns, insbesondere zu einer Beschädigung oder Zerstörung der Empathie- und Moralsystem gekommen ist. Beispiele hierfür sind neben den sogenannten Psychopathen (in ihrer Kindheit früh und sehr schwer traumatisierte Menschen mit einer Unfähigkeit, eigene Gewaltimpulse zu steuern) auch die Kindersoldaten Afrikas, denen durch Warlords schwere Traumatisierungen zugefügt werden, um sie dadurch bereit zur Ausübung von Gewalt machen. Untersuchungen zeigen, dass die den Kindern zunächst zugefügten Traumatisierungen ähnliche Beschädigungen von Gehirnstrukturen zur Folge haben wie sich auch bei Psychopathen finden lassen. Zusammenfassend bestätigen die modernen Neurowissenschaften, was sich bereits bei Charles Darwin nachlesen lässt: Die stärksten Triebe des Menschen des Menschen sind seine „sozialen Instinkte“ (wie Darwin es nannte), was heißt: Wichtigste Grundmotivation des Menschen ist sein Verlangen nach sozialer Akzeptanz und zwischenmenschlicher Verbundenheit. Dies bedeutet jedoch nicht etwa, wie einige naive Zeitgenossen Joachim Bauer unterstellt haben, dass von ihm (oder von Charles Darwin) behauptet werde, der Mensch sei von Natur aus „gut“. Im Gegenteil: Menschen sind bereit, Böses zu tun, andere auszugrenzen und zu verfolgen, nur um – in einer durch die Ausgrenzung anderer zustande gekommenen Ingroup – soziale Zugehörigkeit zu erleben (Beispiele sind die von Adolf Hitler postulierte „Volksgemeinschaft“ oder die Kameradschaftsbünde rechtsradikaler oder islamistischer Gruppen). Wichtigstes Antidot gegen die Gefahr einer global immer mehr um sich greifenden auftretenden Aggressions- und Gewaltbereitschaft sind nach Joachim Bauer Bildung, zwischenmenschliche Bindungen und soziale Gerechtigkeit.

Selbststeuerung die Wiederentdeckung des freien Willens Arbeit warum sie uns glücklich oder krank macht Schmerzgrenze vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt Das Gedächtnis des Körpers wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern Das kooperative Gen Evolution als kreativer Prozess Abschied vom Darwinismus Prinzip Menschlichkeit warum wir von Natur aus kooperieren Warum ich fühle, was Du fühlst Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone Lob der Schule Sieben Perspektiven für Schüler, Lehrer und Eltern Die Alzheimer-Krankheit

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